Kaputter roter Fahrradrahmen

UVV-Prüfung beim Fahrrad und beim Dienstfahrrad

Alle wichtigen Informationen für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbstständige

Dienstfahrräder sind ein beliebtes Steuersparmodell bei Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Selbstständigen. Sie sind umweltfreundlich und unterstützen die Gesundheit durch regelmäßige Bewegung. Die Vorteile eines Dienstrades sind nicht von der Hand zu weisen – doch auch das Thema Sicherheit verdient Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang wird häufig die sogenannte UVV-Prüfung beim Fahrrad angesprochen. Um was es sich bei der UVV-Prüfung handelt und was Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbstständige dabei beachten sollten, erfährst du hier.

UVV-Prüfung: Fragen und Antworten für Arbeitnehmer

Bei den meisten Leasingmodellen besteht das Geschäftsverhältnis zwischen dem Leasinganbieter und dem Arbeitgeber. Das Dienstfahrrad wird dem Arbeitnehmer zur privaten und teilweise auch zur betrieblichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Dennoch sollten Arbeitnehmer über das Thema UVV informiert sein – einige Verpflichtungen können auch dich betreffen.

 

Was bedeutet UVV?

UVV ist die Abkürzung für Unfallverhütungsvorschriften. Die UVV beinhalten verbindliche Pflichten, welche die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz gewährleisten sollen. Arbeitgeber, Unternehmen und alle bei der gesetzlichen Unfallversicherung Versicherten müssen diese Vorschriften befolgen.

Wer erstellt UVV?

Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) werden von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) erlassen. Die DGUV ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen in Deutschland. Die UVV beziehen sich auf den Paragraf 57 der DGUV Vorschrift 70.

Was ist UVV Fahrzeugkontrolle?

Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) verpflichten jeden Unternehmer dazu, gewerblich genutzte Fahrzeuge auf ihre Betriebssicherheit hin überprüfen zu lassen. Die UVV-Fahrzeugkontrolle muss bei Bedarf, mindestens aber einmal pro Jahr erfolgen und durch einen Sachkundigen vorgenommen werden. Als betriebssicher wird ein Fahrzeug eingestuft, wenn es die Anforderungen der Arbeitssicherheit und der Verkehrssicherheit erfüllt.

Wer führt UVV-Prüfung beim Dienstfahrzeug durch?

Folgende drei Grundsätze sind fester Bestandteil der UVV:

  • Tägliche Prüfung des Dienstfahrzeuges durch den Fahrer (Arbeitnehmer)
  • Regelmäßige Prüfung des Dienstfahrzeuges durch den Halter (Arbeitgeber)
  • Jährlich durchgeführte Sachkundigenprüfung

Wenn von der UVV-Prüfung gesprochen wird, ist meist die Sachverständigenprüfung laut Paragraph 57 der DGUV Vorschrift 70 gemeint.

UVV-Prüfung beim Fahrrad
 

Was beinhaltet UVV-Prüfung beim Fahrrad?

Der Sicherheits-Check gemäß Unfallverhütungsvorschriften (UVV) beim Fahrrad beinhaltet insgesamt 50 Punkte. Dazu gehören unter anderem die Überprüfung des Rahmens, der Bremsanlage, der Beleuchtung, der Rad- und Tretlager und der Bereifung. Bei E-Bikes wird auch die Motorentechnik geprüft. Eine Probefahrt ist ebenfalls Teil der UVV-Prüfung beim Fahrrad.

Was sind UVV Pflichten für Arbeitnehmer?

Fällt das Dienstfahrrad unter die Kategorie betrieblich genutzte Fahrzeuge, hat auch der Arbeitnehmer seinen Anteil an den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) zu erfüllen. Er muss das Dienstfahrrad täglich vor der Nutzung einer kurzen Überprüfung unterziehen, um sicherzugehen, dass es sich in einem betriebssicheren Zustand befindet.

Welche Dienstfahrräder fallen unter UVV?

Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) gelten verbindlich für Dienstfahrräder, die folgende zwei Bedingungen erfüllen:

  1. Das Dienstfahrrad muss betrieblich genutzt werden. Eine betriebliche Nutzung ist beispielsweise dann gegeben, wenn der Arbeitnehmer im Auftrag seines Unternehmens mit dem Dienstfahrrad Botengänge verrichtet. Die Fahrt mit dem Dienstfahrrad zur Arbeit ist keine betriebliche Nutzung, sondern eine private. Dienstfahrräder, die ausschließlich für den Arbeitsweg und in der Freizeit verwendet werden, sind nicht von den UVV betroffen.
  2. Das Dienstfahrrad muss nach der Definition von 2 Abs. 1 DGUV Vorschrift 70 maschinell angetrieben werden. Dies trifft auf normale Fahrräder und Pedelecs 25 nicht zu, sondern nur auf Pedelecs 45.

Im Zweifel sollten Arbeitnehmer mit Ihrem Leasinganbieter abstimmen, ob das Dienstrad unter die Vorschriften der UVV fällt.

 

Business Mann schiebt telefonierend ein Fahrrad

 

Warum UVV für Dienstfahrräder?

Die Sachverständigenprüfung nach Paragraf 57 der DGUV Vorschrift 70, kurz UVV-Prüfung genannt, gewährleistet die Betriebssicherheit von bestimmten Dienstfahrrädern. Unabhängig davon, ob die Vorschrift für ein Dienstfahrrad vorgeschrieben ist, sollte sie im Interesse der Sicherheit durchgeführt werden.

Wer zahlt die UVV beim Dienstrad?

Bei den meisten Modellen besteht der Leasingvertrag zwischen dem Arbeitgeber und dem Leasinganbieter. Daher zahlt der Arbeitgeber auch den UVV-Sicherheits-Check. Bei vielen Leasinganbietern ist der jährliche UVV-Sicherheits-Check in der monatlichen Leasingrate enthalten. Sprich deinen Leasinganbieter am besten darauf an.

Checkliste: Was wird bei der UVV Prüfung alles kontrolliert? 

 Mit der UVV-Checkliste nach den Inhalten der DGUV 70 Richtlinie einfach im Vorfeld prüfen

UVV-Prüfung: Fragen und Antworten für Arbeitgeber

 

Wie oft UVV-Prüfung durchführen lassen?

Die Sachverständigenprüfung nach Paragraf 57 der DGUV Vorschrift 70, kurz UVV-Prüfung genannt, sollte bei Bedarf stattfinden, mindestens aber einmal pro Jahr.

Wer führt UVV-Prüfung durch?

Die Sicherheitsprüfung im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) muss von einem dafür qualifizierten Sachkundigen durchgeführt werden. Ein solcher Sachkundiger kann entweder extern angefordert oder im Unternehmen selbst ausgebildet werden. Gerade für Firmen mit großen Flotten an Dienstfahrzeugen lohnt sich häufig letzteres.

Wie lang ist UVV-Prüfung gültig?

Der nach den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) erforderliche Sicherheits-Check muss mindestens jährlich erfolgen. Bei Bedarf kann jedoch ein vorgezogener Sicherheits-Check nötig werden, beispielsweise bei Problemen mit dem Fahrzeug.

Was kostet UVV-Prüfung?

Wird die UVV-Prüfung bei einem externen Sachkundigen durchgeführt, fallen Kosten in Höhe von etwa 30 bis 50 Euro an. Bei Dienstfahrrad.com sind die Kosten für den Sicherheits-Check bereits im den Rundum-Schutz enthalten.

Können Kosten für UVV-Prüfung von der Steuer abgesetzt werden?

Die Kosten für die UVV-Prüfung dienen der Gewährleistung der Sicherheit von betrieblich genutzten Fahrzeugen. Sie können als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt werden. Häufig sind die Kosten bereits in der Leasingrate enthalten; auch die Leasingrate kann von der Steuer abgesetzt werden.

Ist UVV-Prüfung für Dienstfahrräder Pflicht?

Die UVV-Prüfung ist für Dienstfahrräder verpflichtend, die betrieblich genutzt und maschinell betrieben werden. Nach der Definition von von 2 Abs. 1 DGUV Vorschrift 70 betrifft dies nur Pedelecs 45. Nichtsdestotrotz ist die UVV-Prüfung auch für alle anderen Dienstfahrräder sinnvoll. Sie dient der  Betriebssicherheit zu gewährleisten und kann im Falle eines Unfalls Komplikationen bei der Versicherungsabwicklung vermeiden. 

Zudem ist der jährliche UVV-Sicherheits-Check ohnehin bei vielen Leasinganbietern in der Leasingrate enthalten. Einige Leasinganbieter decken sogar eventuell notwendige Reparaturen mit der Leasingrate ab.

Welche weiteren UVV-Pflichten gelten für Arbeitgeber?

Unabhängig von der Motorisierung des Dienstfahrrades hat der Arbeitgeber eine Unterweisung für seinen Arbeitnehmer vornehmen, sofern das Fahrzeug im Rahmen des Dienstes genutzt wird. In einer solchen Unterweisung wird der Arbeitnehmer über die Risiken aufgeklärt, die mit der Nutzung des Dienstfahrrades einhergehen. Das genaue Gefährdungspotential muss vom Arbeitgeber in einer sogenannten Gefährdungsbeurteilung dokumentiert werden.

Welche UVV-Pflichten gelten für Pedelecs 45?

Pedelecs 45 gelten als stärker motorisierte E-Bikes. Werden sie – wenigstens teilweise – betrieblich genutzt, fallen sie unter Paragraf 57 der DGUV Vorschrift 70. Sie benötigen damit verpflichtend eine jährliche Sachverständigenprüfung. Darüber hinaus gilt für den Fahrer eine Helmpflicht. Wird ein Pedelec 45 als Dienstfahrrad geleast, muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer einen Helm zur Verfügung stellen.

]Gut zu wissen: Viele Leasinggesellschaften bieten im Rahmen des Vertrages einen Wartungsservice an, der auch eine UVV Prüfung am Fahrrad bzw. E-Bike beinhalten kann. Auch wenn es nicht bei jeder Art vorgeschrieben ist, können solche Checks sinnvoll sein, um frühzeitig Verschleiß zu erkennen und die Sicherheit zu erhöhen. Oft ist die Reparatur in einer Fachwerkstatt sogar im Preis inbegriffen. Also einfach mal bei den Leasinganbietern wie lease-a-bikemein dienstrad oder emotion technologies auf der Seite vorbeischauen und sich informieren.

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UVV-Prüfung: Fragen und Antworten für Selbstständige

 

Gilt UVV-Prüfung für Selbstständige?

Der jährliche Sicherheits-Check im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) gilt auch für Selbstständige, sofern das Fahrzeug betrieblich genutzt wird.

Warum UVV-Prüfung für Selbstständige?

Unabhängig davon, ob das Dienstfahrrad unter die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) fällt oder nicht, ist ein Sicherheits-Check im Interesse der Sicherheit dringend empfehlenswert. So können durch Verschleiß entstandene Mängel frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie sicherheitsrelevant werden. In vielen Leasingverträgen sind die jährliche Sachverständigenprüfung sowie die Reparatur zudem bereits in der Leasingrate inkludiert.

Können Selbstständige UVV-Kosten steuerlich absetzen?

Wird das Fahrzeug betrieblich genutzt, können Selbstständige die Kosten für die Sicherheitsprüfung als Betriebskosten von der Steuer absetzen. Bei vielen Leasinganbietern ist die UVV-Prüfung mit der Leasingrate abgegolten beziehungsweise in der Versicherung inkludiert. Die Leasingrate und der Versicherungsbeitrag können ebenfalls steuerlich abgesetzt werden.

Wichtig: Der Weg zur Arbeit zählt nicht als betriebliche Nutzung. Wird das Dienstrad hingegen für Botengänge oder die Verrichtung ähnlicher Aufgaben genutzt, handelt es sich nicht mehr um eine ausschließlich private Nutzung.

Fazit: Sicherheit geht vor – und kostet gar nicht so viel!

Unabhängig davon, ob ein Dienstfahrrad rechtlich von den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) betroffen ist, sollte eine jährliche Sicherheitsprüfung durch einen Sachverständigen vorgenommen werden. Beim Fahrradleasing sind die Kosten für den Sicherheits-Check in der Leasingrate enthalten. Es werden keine Zusatzkosten fällig.

Ein wichtiger Hinweis: Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten unbedingt schriftlich festhalten, ob das Dienstrad betrieblich oder rein privat genutzt werden soll. Bei Fragen rund um das Thema UVV-Prüfung für Dienstfahrräder stehen wir gern für eine persönliche Beratung zur Verfügung!

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