27 Jun Fahrraddiebstahl – So schützen Sie Ihr Fahrrad mit Diebstahlschutz
Ob Gelegenheitsdieb oder organisierte Bande, Fahrraddiebstahl ist ein Problem. Dabei kann man etwas dagegen unternehmen. Auch wenn es nicht möglich ist absolute Sicherheit vor dem Diebstahl zu erreichen, gibt es doch einige hilfreiche Tipps, um den Tätern den Fahrradklau so schwer wie möglich zu machen.
Inhalt
Das richtige Schloss wählen
Mit einem geeigneten Schloss kann man die Diebe schon eine Weile beschäftigen und so eventuell davon abbringen die Tat zu vollenden. Welche Schlösser es gibt und worauf man beim Kauf achten sollte wird hier beschrieben.
Kettenschloss
Das Kettenschloss ist, wenn auch schwer, recht flexibel und kann daher auch mehrere Bikes gleichzeitig sichern. Die schwere Metallkette hat eine gute bis sehr gute Aufbruchssicherheit und hält vor allem Laien vor Diebstahl ab, nicht zuletzt wegen des Abschreckungs-effektes durch das doch recht robuste Aussehen.
Faltschloss
Ein Faltschloss bietet mittleren bis hohen Schutz und trotzdem noch eine gewisse Flexibilität. Es besteht aus Starren Gliedern, doch durch die Gelenke ist diese Art Schloss vielfältig einsetzbar und außerdem deutlich leichter als ein Kettenschloss. Dafür ist die Anschaffung eines guten Faltschlosses eher teuer.
Bügelschloss
Den wohl höchsten Diebstahlschutz bietet das Bügelschloss, das bei den meisten Verbrauchertests in Punkto Sicherheit vorne liegt. Ähnlich eines Vorhängeschlosses, steckt man hier einen Metallbügel in einen Metallkörper mit zwei Öffnungen. Dafür ist es eher schwer und unflexibel, weshalb man nicht immer eine geeignete Stelle zum Anschließen findet.
Fazit Fahrradschloss:
Man muss einen Kompromiss zwischen Gewicht, Sicherheitsstufe, Handhabung und dem Preis (in Relation zum Fahrrad) eingehen.
Tipp Fahrradschloss:
Wer mehr als ein Schloss verwendet geht doppelt sicher, denn viele Fahrraddiebe sind vor allem auf eine Schlossart spezialisiert.
Worauf beim Anschließen achten?
Hat man ein sicheres Schloss ausgewählt, gilt es das Fahrrad zu parken und anzuschließen. Die Fragen, die sich hier stellen sind: Wo und wie?
Wo: Am besten parkt man sein Bike zu Hause wenn möglich in einem abgeschlossenen Raum statt an der Straße. Unterwegs rät die Polizei das Bike an einem gut einsehbaren, belebten Ort zu parken. So fällt das Fahrrad zwar mehr auf, aber auch ein potentieller Langfinger würde so bei seiner Tat beobachtet, oder sich zumindest so fühlen.
Wie: Wenn das Schloss zum Einsatz kommt, ist es wichtig einen grundsätzlichen Fehler zu vermeiden: Anschließen mit Abschließen zu verwechseln kann fatal sein. Ein Schloss kann noch so teuer gewesen sein, wenn der Dieb das Fahrrad einfach hochheben und wegtragen kann. Es ist also wichtig den Fahrradrahmen an einem im Boden verankerten Gegenstand anzuschließen. Schnell demontierbare Teile des Fahrrads wie Räder, die mit einem Schnellspanner befestigst, sind sollten mit dem Rahmen angeschlossen werden.
Neue Sicherheitssysteme – was taugen sie?
Aber der Markt schläft nicht und verspricht Fahrradfans neue, moderne Möglichkeiten ihre Bikes vor Dieben zu schützen. Um es Langfingern schwerer zu machen gibt es Schlösser, die sich über das Smartphone durch eine App öffnen und schließen lassen. Sie sind in Form von Ketten-, Falt- und Bügelschlössern erhältlich. Oft funktionieren sie über Bluetooth oder NFC.
Da das Schloss dafür mit einem Akku betrieben werden muss, ist man als Fahrradbesitzer an eine Betriebszeit gebunden. Hier haben E-Bike-Fahrer mit ihren großen Akkus einen Vorteil. Die Nachteile bleiben bei ungeeigneter Anwendung aber dieselben wie bei herkömmlichen Fahrradschlössern. Ähnlich wie bei Autos oder Motorrädern gibt es auch für Fahrräder Alarmanlagen, die bei unbefugter Bewegung des Bikes einen lauten Ton auslösen. Sie können zur Abschreckung dienen und damit dem Fahrradklau vorbeugen.
Problematisch kann es werden, wenn durch nah parkende andere Fahrräder häufig Fehlalarme entstehen. Das hat außer genervten Anwohnern und Passanten zur Folge, dass der Akku der Anlage schnell leer ist. Ausnahmen sind hier Systeme, die sich beim Fahren über einen Dynamo wieder laden. Hat jede Alarmanlage, Anschließ-Strategie und teure Schloss versagt, kann ein Ortungssystem bei der Widerbeschaffung des gestohlenen Fahrrads von großem Nutzen sein.
Viele solcher Tracking-systeme sind im Rücklicht des Gepäckträgers verbaut und melden den Standort bis auf fünf Meter genau auf das Smartphone des Besitzers, wenn sich das Bike bewegt. Hierzu ist allerdings eine offene Verbindung zum Himmel nötig. Auch stellst sich die Frage, ob man das Fahrrad zurückbekommt, nur weil man dessen Standort kennt. Vor allem organisierte Kriminelle schaffen die Räder oft in kürzester Zeit aus dem Land um sie zu verkaufen. Handelt es sich aber um einen Gelegenheitsdiebstahl, so hat man eventuell gute Chancen sein Fahrrad wiederzusehen, wenn man weiß wo es ist.
Insgesamt wird mittlerweile häufig ein Mix aus digitalem Schloss, Alarmanlage und GPS-Tracker verwendet um Schwachstellen der Technologien auszugleichen. Ein weiteres interessantes Gadget zum Thema Tracking stellt die Community-basierte Fahrradjäger-App dar. Man lädt die kostenlose App runter, tritt der Community bei und hinterlegt ein Foto und wichtige Merkmale von seinem Fahrrad. Optional wird ein Peilsender, das sogenannte „Insect“, am Flaschenhalter des Fahrrads befestigt.
Wenn das Fahrrad zum Stehen kommt und sich das Smartphone entfernt, schaltet sich automatisch die Alarmanlage scharf. Wird die 90 Dezibel laute Sirene ausgelöst, werden alle Communitymitglieder in einem Radius von 100 Metern via Push-Nachricht auf ihrem Smartphone darüber benachrichtigt. So kann gleich eingegriffen und der Besitzer und die Polizei benachrichtigt werden. Doch auch ohne ein „Insect“ kann man im Falle eines Diebstahls das Bike für die Community als gestohlen melden, es „Zur Jagd freigeben“. Die Community hilft dann eventuell gegen einen selbstbestimmten Finderlohn bei der Suche und sammelt damit Karma-Punkte.
Codierung von Fahrrädern
Die Fahrrad-Codierung folgt einem ähnlichen Prinzip wie das PKW-Kennzeichen. Eine Zahlenfolge, die sich aus Daten des Besitzers zusammensetzt, wird entweder als Gravur direkt in den Rahmen gestanzt oder als Klebecodierung mit einem Spezialaufkleber auf dem Rahmen angebracht.
Das einfache Ziel der Codierung ist, gestohlene Fahrräder wiederzufinden und sie zweifelsfrei ihren Besitzern zuordnen zu können, was beim weniger effizienten System der Rahmennummern nicht immer möglich ist. Außerdem dient eine Codierung schon vor dem Diebstahl der Abschreckung, denn das Diebesgut verliert durch den offensichtlichen Code an Marktwert. Die Polizei und einige Fahrradclubs bieten Codierungen an.
Fahrradpass
Ein weiteres Angebot der Polizei ist der Fahrradpass, in dem ein Foto des Bikes und alle wichtigen Daten über das Fahrrad und den Besitzer enthalten sind, um eine schnelle und genaue Identifizierung des Rads möglich zu machen. So kann der rechtmäßige Eigentümer ausgemacht werden. Pass ist auch als App erhältlich.
Fahrradversicherungen für den Fall der Fälle
Fahrraddiebstahl ist über die Hausratsversicherung abgedeckt, sofern das Rad aus der Wohnung, einem abgeschlossenem Kellerrauf oder Garage gestohlen wurde. Wird es allerdings unterwegs entwendet, greift die Versicherung nicht, ausgenommen man zahlt einen extra Fahrradzusatz. Eine andere Möglichkeit ist, eine gesonderte Fahrradversicherung abzuschließen.
Eine Beratung gibt Aufschluss darüber welche Option günstiger ist, was außerdem z.B. von Wohnort und Wert des Fahrrads abhängt. Klar ist, dass sich eine Versicherung vor allem für wertvolle Räder lohnt. Man sollte sich die Versicherungsbedingungen hier besonders genau ansehen. So kann es z.B. sein, dass nur gezahlt wird, wenn das Fahrrad angeschlossen wurde (nicht nur abgeschlossen).
Wichtig zu erwähnen ist auch die Nachtklausel, bei der die Versicherung im Falle eines Diebstahls nicht zahlt, falls das Fahrrad jede Nacht regulär vor dem Haus statt in einem abgeschlossenen Raum steht. Der ADFC ist ein Verkehrsclub, der seinen Mitgliedern einen recht umfassenden Service bietet. Im Mitgliedsbeitrag von 56 Euro im Jahr sind eine Pannenhilfe, sowie Haft- und Rechtschutzversicherung schon enthalten.
Von der Beratung rund ums Fahrrad, über Vergünstigungen bei einer Diebstahlversicherung, bis hin zu zahlreichen anderen Vorteilen, wie der ermäßigten Teilnahme an Radtouren, bietet der ADFC Fahrradfans ein insgesamt rundes Angebot.
Fahrraddiebstahlschutz - 9 Tipps
Ein Fahrraddiebstahl ist für jeden, der sein Rad täglich braucht, eine Horrorvorstellung. Kann man sich vor Fahrraddiebstahl schützen? Nicht alle, aber viele Fahrraddiebstähle lassen sich verhindern. Fahrraddiebe schlagen oft zu, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet. Wird der Diebstahl zu kniffelig, verzichten sie lieber. Mit einigen Maßnahmen lassen sich Langfinger deshalb häufig abschrecken. Hier sind acht Tipps zum Fahrrad Diebstahlschutz!
Tipp 1: Fahrrad nicht ungesichert abstellen
Grundsätzlich gilt: Lass dein Fahrrad nicht ungesichert herumstehen – auch nicht für zwei Minuten, während du dir beim Bäcker einen Bagel kaufst. Ein kurzer Plausch mit der Verkäuferin, und der Raddieb ist über alle Berge. Auf dem Fahrradträger am Auto sollte das Rad ebenfalls gesichert sein. Eine rote Ampel kann Dieben reichen, um dein Rad vom Träger zu holen und damit zu verschwinden.
Tipp 2: Der richtige Abstellort für dein Fahrrad
Wenn du dein Rad für längere Zeit abstellen musst, solltest du dir den Abstellort sorgfältig aussuchen. Achte darauf, dass er hell und gut einsehbar ist. Dunkle Ecken und unübersichtliche Nischen laden Langfinger ein – und geben ihnen genug Zeit, ein Schloss aufzubrechen. Außerdem solltest du dein Rad nicht immer am selben Ort stehen lassen. Das würde es Fahrraddieben erleichtern, ihn auszuspähen – und Strategien zu entwickeln, um dein Rad mitgehen zu lassen.
Tipp 3: Ein gutes Fahrradschloss
Der vermutlich wichtigste Fahrrad-Diebstahlschutz ist ein gutes Fahrradschloss. Am besten liest du dir den einen oder anderen Fahrradschloss-Test durch, bevor du eine Kaufentscheidung triffst. Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass Bügelschlösser grundsätzlich am sichersten sind. Auch manche Kettenschlösser gelten als relativ sicher. Falt- und Panzerkabelschlösser sowie dünne Spiralkabelschlösser sind dagegen weniger empfehlenswert.
Tipp 4: Fahrradschloss richtig anbringen
Achte darauf, dein Fahrradschloss so anzubringen, dass Diebe es nicht einfach aufhebeln können. Es sollte eng um den Rahmen und ein Rad geschlossen sein. Der Zylinder mit dem Schlüsselloch sollte nach unten zeigen und am besten etwas versteckt liegen. So kann er schlechter mit großem Werkzeug bearbeitet werden.
Tipp 5: An unbeweglichen Gegenständen anschließen
Das beste Fahrradschloss hilft dir nicht viel, wenn du damit nur Rahmen und Hinterrad zusammenschließt. Ein Fahrraddieb kann dein Rad einfach auf dem Vorderrad davon schieben – oder in seinen Transporter packen. Deshalb gilt: Schließ dein Fahrrad immer an einem unbeweglichen Gegenstand an – zum Beispiel an einem schweren Fahrradständer, einem Laternenpfahl, Treppengeländer oder Straßenschild.
Tipp 6: Fahrradpass anlegen
Die Polizei empfiehlt, für jedes Fahrrad einen Fahrradpass anzulegen. Dort stehen der Hersteller, die Modell- und Rahmennummer und besondere Kennzeichen deines Fahrrades. Auch ein Foto solltest du von deinem Fahrrad griffbereit haben. Im Fall des Falles ist es so leichter zu identifizieren.
Viele Räder werden vom Dieb nur kurz genutzt und danach irgendwo zurück gelassen. Übrigens: Grundsätzlich sind Räder, die gut wiederzuerkennen sind, für Diebe unattraktiver. Eine ungewöhnliche Farbe oder ein spezielles Design können dein Rad zusätzlich schützen.
Tipp 7: Fahrrad Diebstahlschutz für Sättel und Räder
Dein Rad ist vorbildlich gesichert? Glückwunsch! Damit du keine bösen Überraschungen erlebst, solltest du auch an die Einzelteile denken. Gerade bei modernen Schnellspannern sind Sättel oder Räder leicht entwendet. Kleine Zusatzschlösser und Pitlock-Systeme können Schutz bieten. Vergiss nicht, Kleinteile wie Fahrradcomputer, Beleuchtung oder Fahrradtaschen abzunehmen.
Tipp 8: Codieren lassen
Beim Fahrradhändler, bei Fahrradclubs oder direkt bei der Polizei kannst du dein Rad codieren lassen. Die Codierung wird per Gravur oder mit einem Klebestreifen auf dem Rahmen angebracht. Da ein Fahrradcode das Rad leichter identifizierbar macht, schreckt er Diebe ab.
Tipp 9: Alarmanlagen und Tracking Systeme
Im Handel gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Fahrrad-Alarmanlagen und GPS-Trackern, mit denen du dein Fahrrad orten kannst. Vergiss nicht, potenziellen Fahrradräubern mitzuteilen, dass dein Rad durch Alarm oder GPS gesichert ist: Ein entsprechender, gut sichtbarer Aufkleber dient ebenfalls als Fahrrad Diebstahlschutz.
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