20 Apr Dienstfahrrad statt Dienstwagen – Hier der Vergleich
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Die Zurverfügungstellung von Diensträdern ist auf dem besten Wege, dem Dienstwagenprivileg mittelfristig den Rang abzulaufen. Doch was genau macht ein Dienstfahrrad statt einem Dienstwagen so beliebt? Schließlich war der Firmenwagen vor der Haustür doch so lange das Nonplusultra, wenn es um Vergünstigungen für den Arbeitnehmer ging. Schauen wir uns beide Varianten im Vergleich zueinander einmal an.
Was macht den Dienstwagen so beliebt?
In Zeiten des immer gravierenderen Fachkräftemangels ist es für viele Unternehmen unabdingbar, in Sachen Mitarbeiterbindung umzudenken und neue Wege zu beschreiten. Einfach nur mit einem höheren Gehalt zu ködern, lockt viele Mitarbeiter nicht mehr hinter dem Ofen vor. Heutzutage sind weitere Benefits von den Unternehmen für die Mitarbeiter wichtig.
Die sogenannten geldwerten Vorteile erfreuen sich immer häufiger großer Beliebtheit und sind ein probates Mittel, die Angestellten trotz gleichbleibender Arbeitszeit in den eigenen Reihen zu halten und sie ans Unternehmen zu binden. Das höchste Gut dieser materiellen Anerkennung war lange Zeit der Dienstwagen. Er war ebenso Statussymbol wie auch eine angenehme Bestätigung der eigenen Leistungen und ein Gradmesser für die persönliche Wertigkeit beim Arbeitgeber. Hinzu kamen die finanziellen Vorteile.
Schließlich kann ein Firmenwagen, der dem Arbeitnehmer auch zur Privatnutzung überlassen worden ist, durchaus ein eigenes Auto unnötig machen und damit die Haushaltskasse erheblich entlasten.
Was macht das Dienstfahrrad so beliebt?
In der heutigen Zeit, in der sich immer mehr Menschen dafür sensibilisieren lassen, die Umwelt zu schonen und diversen Zivilisationskrankheiten durch sportliche Betätigung vorzubeugen, hat das vormals so begehrte Dienstauto langsam ausgedient.
Der Trend geht hin zum bewussteren Leben, zur körperlichen Betätigung und damit einhergehend zum Fahrradfahren.
Der gute alte Drahtesel erlebt dieser Tage eine wahre Renaissance und wird für viele Arbeitnehmer zur echten Alternative, wenn es um den täglichen Arbeitsweg geht.
Dies ist ohne Frage auch dem Umstand geschuldet, dass das teuerste Gut in der heutigen kurzlebigen und hektischen Epoche nicht mehr allein das Geld ist, sondern die Zeit. Viele Menschen erkennen zusehends, wieviel dieser kostbaren Zeit sie in ihrem bisherigen Leben dafür verschwendet haben, sich jeden Morgen und jeden Abend durch den dichten Berufsverkehr im Schritttempo von einer Ampel zur nächsten durchzuschlagen und währenddessen die zahlreichen Fahrradfahrer zu beobachten, die sich an der Stahlkolonne aus unzähligen Autos flink und behände vorbei bewegen.
Wieviel mehr Zeit diese Radfahrer durch diese Einsparung im Berufsverkehr im privaten Leben verbringen können, liegt auf der Hand. Viele Menschen sind daher dazu übergegangen, ihre Prioritäten anders zu gewichten und sehen, dass die Vorteile gegenüber den Nachteilen eines Dienstfahrrads überwiegen. Der Luxus und die Annehmlichkeiten, die ein Auto mit sich bringen, sind in der Rangliste der eigenen Wertigkeiten klar hinter die Zeit mit der Familie und Freunden gerutscht.
Der finanzielle Aspekt
Mit der Entscheidung der Finanzverwaltung aus dem Jahre 2012, mit der das Dienstfahrrad aus steuerlicher Sicht dem Firmenwagen gleichgestellt bzw. sogar zum Teil besser gestellt worden ist, fiel auch einer der wenigen verbliebenen Vorteile des Autos wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Die Steuervorteile gelten nun nämlich gleichermaßen für das eigene Dienstfahrrad.
Das Modell, durch den geldwerten Vorteil und die Gehaltsumwandlung eines Dienstwagens das eigene Bruttogehalt und damit einhergehend die Steuern und Sozialabgaben zu senken, gilt nun ebenso für das Dienstfahrrad. Da die Fahrten, die mit einem Dienstrad zwischen Wohnung und Arbeitsstätte zurückgelegt werden, nicht wie beim PKW einer zusätzlichen Besteuerung unterstehen, ergibt sich bei der Dienstradüberlassung sogar ein klarer, finanzieller Vorteil. Mehr Informationen zur Versteuerung eures Dienstfahrrades gibt es im Beitrag „Versteuerung Dienstfahrrad“.
Um sich die genauen Kostenvorteile zu errechnen, bieten die Leasinganbieter häufig Leasing-Rechner auf Ihren Seiten an. Ein paar Rechner wollen wir im Folgenden vorstellen:
Insofern ergibt sich aus dem Modell eines Dienstwagens gegenüber dem Fahrrad im Grunde kein finanzieller Mehrwert. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, dass im Falle eines Firmenwagens zum Teil erhebliche Spritkosten anfallen, die der Arbeitnehmer in der Regel selbst zu tragen hat.
Das Leasing als Win-Win-Situation
Der Ablauf eines Leasing-Vertrages unterscheidet sich im Falle eines Fahrrads im Vergleich zu einem Auto nicht wesentlich.
- Der Arbeitgeber tritt beim Leasinggeber als Leasingnehmer auf, vereinbart eine Vertragslaufzeit mit allen dazugehörigen Konditionen.
- Nun vereinbart er mit dem Arbeitnehmer einen Überlassungsvertrag, der diesen dazu berechtigt, ein Fahrrad für den Arbeitsweg und gleichzeitig auch für private Zwecke zu nutzen.
- Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren von der entsprechenden Gehaltsumwandlung im Zusammenhang mit den Leasingraten, weshalb für beide Parteien weniger Steuern und Sozialabgaben anfallen.
- Im Gegenzug wird zwar das Gehalt des Arbeitnehmers als Ausgleich für die private Nutzungsmöglichkeit um monatlich 1% des Brutto-Listenpreises erhöht. Es rechnet sich aber trotzdem für alle Beteiligten. Eine echte Win-Win-Situation also.
Fazit – Diensträder werden immer beliebter
Zusammenfassen kann also konstatiert werden, dass der Dienstwagen nur noch wenige Vorteile bietet und das Job Bike diesem Relikt aus Zeiten der Ignoranz gegenüber Gesundheit und Umwelt mehr und mehr den Rang abläuft.
Das Dienstfahrrad hat sich schon jetzt zu einer beliebten Alternative entwickelt und ein Ende ist nicht in Sicht. Viele renommierte Großkonzerne haben die Zeichen der Zeit mittlerweile erkannt und ganze Fahrrad-Flotten für ihre Belegschaft bei einschlägigen Leasinggebern erworben und unterstützen so gleichzeitig noch die Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens.
Vorteile Dienstfahrrad
- Spaß mit Bike in der Freizeit
- Umweltfreundlich
- Keine Spritkosten
- Gesundheitsfördernd
- Schneller durch die City, dadurch Zeitgewinn
- Keine Parkplatzsuche
Vorteile Dienstwagen
- Wetterfest
- Bequemlichkeit (Radio etc.)
- Für lange Strecken besser
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